Am Samstag mussten weder Amy noch Beau arbeiten. Das Wetter war allerdings nicht so pralle. Mein Plan, das Museum zu besuchen, ging voll auf – die Mädels waren begeistert (Rylee war bei einem Freund, es waren also nur die 3 Mädels da). So ging es also als Familienaktion in das Museum, was mir gleich einmal den Eintritt von $20 sparte – Einheimische müssen nichts zahlen und ich wurde unauffällig nach einer skeptischen Musterung der Kassierdame in die Familie integriert.
Das Museum war früher eine Thermal-Badeanstalt, der obere Teil war bis in die 90er Jahr ein Restaurant und Nachtclub – heute ist aber alles zum Museum umgebaut, das grob gesagt in drei Teile aufgeteilt ist: neuseeländische und Maori-Geschichte, die alten Badeanlagen und eben das Obergeschoss für besagten Restaurant/Nachtclub (auf einem der alten Fotos war eine von Amys Lehrerinnen abgebildet, hihi). Es gab ein sehr cool gestaltetes Kino, das lebendig den Vulkanausbruch von Mt Tarawera im Jahre 1886 darstellte (die Sitzbänke bewegten sich um die Eruptionen zu zeigen, es war also Erlebnis-Kino). Auf das Dach kamen wir leider nicht wegen des schlechten Wetters (ich war traurig). Fotos waren leider auch nicht erlaubt. Wer sehr interressiert ist, kann sich gerne mal auf der Website des Museums umschauen: Hier gibt es die drei dauerhaften Ausstellungen mit ein paar Fotos und Infos zu sehen. Und so sieht das Museum von außen aus:
Nach dem Museumsbesuch waren wir alle hungrig, so dass wir zur nahegelegenen Eat Street geschlendert… Verzeihung, gefahren sind. Man bewältigt hier nämlich selbst kürzeste Strecken von bis zu 500m mit dem Auto (mittlerweile weiß ich auch warum: Man muss nämlich höllisch aufpassen als Fußgänger am Leben zu bleiben). Ich war wieder mal über die Preise geschockt (rund $20-$30 für ein Hauptgericht), allerdings relativiert sich der Preis wieder, da man kostenlos Leitungswasser an den Tisch bekommt und somit der Kauf von Getränken nicht unbedingt notwendig ist. Klar, in Deutschland kann man auch Leitungswasser bestellen, aber da kriegt man bösartige Blicke zugeworfen – hier gibts das ganz selbstverständlich dazu. Interessanterweise schloss das Lokal kurz nach unserer Ankunft bis zum Abend – wir bekamen zwar noch Essen (nach einer unglaublich langen Wartezeit), diverse nachfolgende große Gästegruppen wurden aber weggeschickt. Verstehe einer, warum sie während geschäftiger Zeiten unbedingt schließen mussten (die Bedienung teilte uns beim Abräumen auch mit dass sie nicht verstehe, warum der Chef unbedingt schließen musste).
Nach dem Mittag (ich hatte einen Burger mit Brie als Käse) sind wir Richtung See gelaufen – diesmal wirklich gelaufen, man musste nämlich nur eine Straße überqueren und war direkt da – weil samstags eigentlich Markt dort ist. Leider war es mittlerweile schon zu spät, die meisten Stände waren schon abgebaut. Mist! Dafür war auf dem Platz davor so etwas wie eine Oldtimer-Ausstellung. Diverse hübsche und weniger hübsche alte Autos standen dort rum, viele Menschen haben sich die Autos angeschaut und auch wir sind ein wenig um die Ausstellungsstücke herumgeschlendert, bis ein großer Teil abgefahren ist. Und so haben auch wir uns verabschiedet und sind wieder nach Hause gefahren (wo es nach gefühlt keiner Zeit schon wieder Abendbrot gab – ich war noch pappsatt vom Mittag!).
Am Sonntag mussten sowohl Amy als auch Beau arbeiten. Ich war also allein zu Hause mit den Kids. Was macht man da am besten? Erstmal eine Runde entspannen (die Sonne schien herrlich!) – ich habe mich also erstmal auf die Veranda gesetzt und mir ein schönes Hörbuch angehört. Nach einiger Zeit kamen Reegan (die ganz kleine) und Addison (die mittlere) an und schienen irgendwie Langeweile zu haben. Wir haben also rumgerätselt, was man so machen könnte – und erstaunlicherweise waren die Mädels vom Vorschlag, in die Redwoods zu fahren und etwas spazieren zu gehen, begeistert. Cassidy (Die große) ist allerdings zu Hause geblieben da es ihr nicht so gut ging. Wir haben also eine etwas ausgedehntere Tour unternommen als bei meinem ersten Besuch in den Redwoods und die beiden Mädels waren begeistert und ohne Nörgeleien unterwegs. Hat so richtig Spaß gemacht!
Als wir wieder zurück kamen, war bereits ein Großteil der Familie da – für den Abend war ein Barbecue im großen familiären Kreis geplant. Von den insgesamt 10 Kindern sind 9 auf der kleinen Rennstrecke auf dem Grundstück Motocross (teilweise in winzig kleinen Ausführungen) und Quad gefahren (lediglich Cassidy war das nichts mehr). Hier ist wirklich die ganze Familie Motor-begeistert, sie haben sogar einen eigenen Motorrad-Laden in der Stadt – allerdings gibt es dort eher keine Straßenfahrzeuge. Tanten und Onkels, Cousinen und Cousins aber auch Omas und Opas waren da – zum Essen war das Haus (bzw. die Terrasse) also echt voll. Es gab reichlich Auswahl und war echt lecker. Ganz mutig und tapfer habe ich auch eine gegrillte Muschel probiert – war allerdings so gar nicht mein Fall! Mal von der lustigen Konsistenz und dem echt skurrilen Aussehen abgesehen war der Geschmack nach meinem Empfinden doch eher unterirdisch (obwohl ich die Dinger sicher essen würde wenn sonst nichts anderes da und ich am verhungern wäre).
Montag zählte für uns noch zum Wochenende: Es war Labour Day (also Tag der Arbeit). Leider mussten sowohl Beau als auch Amy arbeiten (haha, wie ironisch), so dass ich wieder einen Tag mit den Kindern verbracht habe. Wandern wollte keiner mehr, aber wir haben alle gemeinsam (seit dem Vorabend war auch Rylee wieder da) Spiele gespielt – unter anderem eine Art Tabu für Kinder, allerdings mit teilweise extrem schweren Begriffen (wir haben andauernd suchen müssen bis wir den nächsten Begriff gefunden hatten, den wir sowohl selbst kannten als auch von den kleinen erwarten konnten dass sie es kennen). Im Anschluss wurde noch eine Partie Spiel des Lebens gespielt – dann war aber auch wirklich Schluss mit spielen! Der restliche Tag verlief ereignislos, insgesamt war das Wochenende aber sehr lustig und spannend.
(Kleine Anmerkung zur Gallerie: Ich verwende nun ein anderes Plugin, das mir das Beschriften angenehmer gestaltet. Den Beschriftungstext sieht man nun als Popup-Text bei Mouseover oder eben beim Anzeigen des Bildes in groß.)
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