Dienstag war es endlich so weit – meine erste große Wanderung startete. Hinauf auf den Rainbow Mountain, wieder hinunter und weiter zur heißen Quelle „Kerosene Creek“. Das Wetter war erstmalig so richtig großartig, ich konnte sogar eine halbkurze (oder halblange) Hose anziehen und hab trotzdem nicht gefroren.
Der Rainbow Mountain Summit Track ist eine 2,5km (bis zur Spitze) lange Wander- aber vor allem auch Mountainbiking-Strecke. Der Weg ist sehr schmal, ich war verwundert wie man dort mit einem Mountainbike hoch kommt, aber es gab tatsächlich diverse Fahrradspuren. Bevor es bergauf geht, kann man erst einmal einen kleinen Kratersee bewundern. Die Wanderung ansich war ziemlich anstrengend Dank der heftig steilen Steigung – aber recht kurz. Ich hatte noch gar nicht damit gerechnet, da war ich schon oben (allerdings mit krebsrotem Gesicht). Die Aussicht war wunderbar, man konnte einmal komplett 360° um sich herum schauen. Auf der Bergspitze war außerdem ein kleines Häuschen, das zur Suche nach Waldbrand aber auch als Ausguck genutzt wird. Der Herr, der dort arbeitete, war sehr freundlich und hat mir einige interessante Dinge über seinen Job und die Umebung erzählt. Außerdem hat er jeden Besucher seit 2011 fotografiert und auf seiner facebook-Seite ausgestellt. Ich bin dort nun auch verewigt (und herrje, habe ich ein rotes Gesicht).
Nachdem ich die Bergspitze erklommen hatte, ging es auf dem selben Weg zurück wie hoch. Für Mountainbikes hätte es eine neue Strecke bergabwärts gegeben, die aber leider nicht für Wanderer freigegeben war. Vermutlich, damit man als Fußgänger nicht von herunterrasenden Fahrrädern umgefahren wird (die für Wanderer verfügbare Strecke ist nämlich für Mountainbiker nur bergauf zu befahren). Angenehm an der Wanderung war vor allem, dass kaum eine Menschenseele zu sehen war. Ich habe gerade mal 3 andere Menschen während der kompletten Wanderung gesehen – sowohl auf der Hin- als auch auf der Rücktour. Lediglich der Kerosene Creek (eine weitere Wanderung von 3,5km bis zur Ankunft stand mir bevor) war sehr voll mit Menschen – hier gabs natürlich auch Deutsche (im Ernst… Ist eigentlich jeder Deutsche geklont irgendwo im Ausland?! Sie sind überall!!). Ich hab mich still und unauffällig verhalten und habe meine Füße im wundervoll warmen Wasser gebadet — Badesachen hatte ich natürlich vergessen, ich Schussel. Die Wassertemperatur lag vermutlich irgendwo zwischen 38 und 40°C, es war angenehm warm aber im ersten Moment schon fast zu warm. Wie eine frisch eingelassene Badewanne. Und fast wie im Himmel 🙂
Den Kerosene Creek musste ich nun hinter mir lassen und zurück zum Auto trödeln, um zum Abendessen zu Hause zu sein. Es gab jedoch noch ein entscheidendes Manko bei dieser Wanderung: Die Flora in der Gegend war nicht so beeindruckend wie an vielen anderen Orten und ich empfand vor allem das andauernde Geräusch von vorbeifahrenden lauten Autos als störend (beim Kerosene Creek war das nicht zu hören, wohl aber beim Wandern – der State Highway Dank geringer Entfernung wirklich stark zu hören, zum Glück aber wenigstens nicht zu sehen). Alles in allem hat sich der Ausflug aber doch sehr gelohnt und ich hab mich schön bewegt gefühlt. Und immerhin war es kostenlos und dafür wirklich toll!
Noch ein kleines Detail: Interessant finde ich, wie nah hier alles beisammen ist: Waimangu (da gehts morgen – Mittwoch – hin), Rainbow Mountain und Wai-o-Tapu. Habe das Foto extra etwas größer skaliert gelassen, damit man es halbwegs erkennen kann 🙂 (Klick es an! Dann wird es toll groß. Fällt übrigens noch jemandem auf, dass die Wanderstrecken rauf und um den Rainbow Mountain zusammen wie ein Herz aussehen?)
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