Das Gute zuerst: Ich bin angekommen, gesund (mal von diversen Wehwehchen während des Flugs abgesehen) und mittlerweile sogar recht munter. Die Familie ist total nett, die drei Mädels sind echt süß und auch der Sohn ist super. Auch die beiden Eltern sind unglaublich sympathisch. Ich habe hier ein Zimmer mit eigenem Bad, also auch immer Privatsphäre wenn ich sie haben möchte. Besser geht es ja wohl kaum.
Die Reise hier her war jedoch ziemlich beschwerlich. Der planmäßige Halt in Seoul von knapp 4 Stunden wurde durch Komplikationen beim Abflug in Frankfurt auf eine Stunde verkürzt, gerade genug um durch einen neuerlichen Sicherheitscheck zu kommen, das richtige Gate zu finden und direkt wieder zum Boarding zu marschieren. Ich hätte mich wirklich gefreut, etwas länger meine Beine vertreten zu können.
Der Start in Frankfurt war allzu abenteuerlich: erstmal startete das Boarding so spät, dass nur noch 15 Minuten bis zum planmäßigen Start blieben, mit 15 Minuten Verspätung ging es dann zur Startbahn, wo wir auf unserem ganz speziellen Sonderplatz einer halben Stunde lang anderen Flugzeugen beim Starten zuschauen konnten. Danach ging es eine ganze Runde über die Startbahn und im Anschluss noch über den kompletten Flughafen um am Ende wieder zurück zum Gate zu fahren: Das System funktioniert nicht richtig. Nach der dritten Ansage „es wird etwa 20 Minuten dauern“ wurde dann ein defektes Teil ausgetauscht, so richtig alles schien aber nach wie vor nicht zu funktionieren. Als wir mit knapp 3 Stunden Verspätung endlich gestartet sind, gingen die Anschnallzeichen aus technischen Gründen nicht aus und wegen Turbulenzen sollten wir sowieso lieber die ganze Zeit angeschnallt bleiben. Und das Landen in Seoul machte doch ein mulmiges Gefühl im Magen, wer weiß, was da noch immer am System kaputt war. Ging aber alles gut (sogar mein Gepäck hat es bis nach Auckland geschafft). Gott sei Dank 😀
Wenn man das mulmige Gefühl mal etwas beiseite lässt, war der Landeanflug auf Seoul sehr beeindruckend. Meer, Inseln und die riesige Incheon-Brücke (12,3km wie mir Wikipedia nun sagt!!). Ich freu mich schon drauf, Seoul beim Rückflug noch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Interessant fand ich auch das Hightech-Entertainment-System im Flugzeug, bei dem man nicht nur Filme schauen konnte sondern auch diverse Spiele wie zum Beispiel Street Fighter 2 spielen konnte. Man konnte im Flugzeug sogar seine elektronischen Geräte via USB aufladen. Sowas hatte ich vorher noch nie gesehen. Obwohl ich es sehr spannend gefunden hätte – Die Daten zum aktuellen Flug funktionierten in diesem Flugzeug nicht, was wohl wieder mal an dem „Fehler im System“ lag (und ich bin immer noch froh, dass ich heil angekommen bin).
Die zweite Teilstrecke verlief wesentlich ruhiger. Planmäßiger Start, planmäßige Ankunft. Diesmal funktionierten auch die Flugdaten, allerdings gab es in diesem etwas älteren Flugzeugmodell noch keine USB-Aufladefunktion (Marco! Merk dir das, Geräte vor Seoul vollständig laden :D). Auf dem Flug Richtung Auckland war ich von Kindern umgeben (vor mir, hinter mir und auch neben mir) – die erstaunlich ruhig und friedlich waren, mir dabei aber unangenehm kuschelnde Sitznachbarn erspart haben. Alles in allem war dieser Flug sehr angenehm, obwohl ich mich von den Strapazen der ersten Teilstrecke noch nicht erholt hatte. Vor allem die trockene Luft machte mir zu schaffen. Weniger zu schaffen machen schien mir die Zeitumstellung. Ich war einfach nie wach sondern die ganze Zeit müde. Auch ein Vorteil 😀
Als wir am nächsten Morgen um kurz nach 8 im Landeanflug auf Auckland waren, hat sich bei mir zum ersten mal wieder eine richtige Freude eingestellt – so lange hatte ich mir gewünscht, wieder nach Neuseeland zu kommen, und nun erfüllte sich dieser langersehnte Wunsch gerade. Während über 1000m Höhe noch die Sonne schien, war da allerdings eine dermaßen dicke Wolkenschicht unter uns, dass das Wetter unter 1000m Höhe dementsprechend ungemütlich war. Obwohl 16°C erheblich mehr ist, als Deutschland derzeit zu bieten hat, friere ich nur, seitdem ich hier bin. Heute morgen waren es sage und schreibe 4°C! Und gestern hat es auch noch den halben Tag geregnet. Hoffentlich wird hier bald Sommer.
Nun, angekommen, Gepäck abgeholt, Reisepass stempeln lassen und auf ins Abenteuer! Nach etwas herumirren habe ich eine Touristeninformation gefunden, die mir den Bus nach Rotorua gebucht hat (das hatte ich vorher nicht getan weil ich nicht ganz sicher war, welchen Bus ich schaffen würde). Bezahlt wurde der Bus mit meinen wundervollen 30$ (Danke an Anja und Bruno), bis hierhin also keine Probleme. Allerdings musste ich noch mit einem Linienbus bis Manakau fahren, von wo aus der Reisebus dann starten sollte – und für den reichte das Bargeld dann leider doch nicht mehr aus. Zu meiner Überraschung funktionierte das mit dem Geld bekommen mit der Sparcard jedoch erstaunlich gut und so hielt ich bald mein erstes eigens erstandenes neuseeländisches Geld in meinen Händen!
Nachdem ich etwa eine Stunde später in Manakau angekommen war, hatte ich noch fast 3 Stunden Zeit, bis der Reisebus starten sollte. Glücklicherweise gab es dort ein Einkaufszentrum (und in Neuseeland haben fast alle Geschäfte auch an Sonntagen geöffnet), so dass ich mir direkt eine neuseeländische Sim-Karte organisieren konnte. Im Supermarkt, der meine gewünschte Sim-Karte natürlich nicht vorrätig hatte, war ich ganz nebenbei gleich mal wieder darüber schockiert, wie teuer Lebensmittel außerhalb Deutschlands sind. Als ich kurz darauf bei einem Elektronikhandel vorbeikam (kurzer Check: Ja, der stand auch auf der Liste möglicher Verkaufsorte meiner bevorzugten SimCard) wurde ich fündig und nachdem ich mich ziemlich blöd angestellt habe (man kann ja schonmal eine Ziffer beim Registrieren der Nummer vergessen…), konnte ich meine Sim direkt im Laden freischalten und auch vor Ort direkt meinen gewünschten „Prepaid-Vertrag“ auswählen (dazu war nämlich Internet nötig, was ich natürlich im Einkaufscenter nicht ohne dafür zu zahlen bekommen habe). Mission erfüllt! Die nächste Mission allerdings – ein neuseeländisches Bankkonto zu eröffnen – blieb erfolglos und sollte es auch noch bei einem zweiten Anlauf bleiben, aber dazu im nächsten Beitrag mehr. Danach hatte ich genug vom Einkaufszentrum und hab entspannt an der Bushaltestelle die zwei Stunden nochwas gewartet, bis dann endlich der Bus nach Rotorua kam.
Von der Busfahrt habe ich nicht viel mitbekommen. Blöderweise war ich mittlerweile so müde, dass ich andauernd eingenickt bin. Wenn ich dann doch mal wach war, war ich begeistert von Hobbitingen und dem Urwald um mich herum (nein, das habe ich nicht geträumt!). Und kurz nach meiner Ankunft an der Bushaltestelle in Rotorua wurde ich dann auch schon von Amy und den drei Mädels abgeholt. Nach einem ersten Kennenlernen gab es noch Abendbrot und danach bin ich dann auch schon unfreiwillig eingeschlafen.
Wie die ersten Tage nach der Ankunft verliefen, erzähle ich euch im nächsten Beitrag. Dieser Beitrag hat ja nun doch eine beachtliche Länge angenommen (und ich bin sicher, dass nicht alles so spannend zu lesen ist, wie es für mich zu erleben war), so dass ich an dieser Stelle mal Schluss mache! Bis bald.
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