Postkarte zu verschenken!

Ich biete eine (zusätzliche) Postkarte für einen süßen, lustigen, netten Kommentar. Bis zum 8. November habt ihr Zeit mich mit etwas Tollem oder Gemeinem zu erheitern, aus den Kommentaren wähle ich dann einen aus der mit Postkarte belohnt wird x)

Warum? Weil ich endlich einen Kommentar haben mag! Niemand traut sich!! Das macht mich traurig 🙁 Also loooos, so mache man mich glücklich. 🙂

Nun noch ein kleines Statusupdate. Ich weiß, ich hänge fast eine ganze Woche mit den Berichten hinterher. Es dauert einfach sooooo lange, die Bilder zu sortieren und die Beiträge zu verfassen. Ich bin fast jeden Tag extrem beschäftigt und dauernd unterwegs, aber ich gebe mir Mühe, nicht noch weiter zurück zu fallen. Was erwartet euch in den nächsten Tagen an Berichten und Bildern? Am Mittwoch war ich in Waimangu, einem Vulkantal. Donnerstag hat es geregnet und ich hatte dermaßen Muskelkater, dass ich mal einen ganz entspannten Tag zu Hause gemacht habe, bevor es Freitag und Samstag auswärts ging. Ich habe eine Nacht Couchsurfing in der Nähe von Matamata gemacht und mir dort tolle Dinge angeschaut. Samstag ging die geplante Halloweenparty etwas in die Hose und Sonntag lagen sowohl Addison als auch ich mit Erkältung flach. Heute, also am Montag, mache ich mich auf den Weg nach Tauranga, Anfang nächster Woche mache ich ein paar Tage Urlaub in Taupo und dann ist der erste Monat auch schon fast um. Plötzlich rast die Zeit, ich habe mir mittlerweile einen Tagesplan gemacht damit ich überhaupt noch alles schaffe, was ich gerne sehen möchte und musste sogar schon die ersten Dinge streichen. Ab dem 22. November bin ich dann für zwei Wochen in einem Hostel auf der Südinsel und danach (ich habe nicht mal eine Woche Zeit um entspannt einen Wagen von der Süd- zur Nordinsel zurückzuführen) kommt auch schon der liebe Marco bei mir an. Ich freu mich!! Ich habe allerdings das Gefühl, es gibt so viel zu tun, so wenig Zeit und noch so viel zu planen! Hach ist das alles verrückt. So und nun bereite ich mich für Tauranga vor. Bis bald!

Rainbow Mountain und Kerosene Creek

Dienstag war es endlich so weit – meine erste große Wanderung startete. Hinauf auf den Rainbow Mountain, wieder hinunter und weiter zur heißen Quelle „Kerosene Creek“. Das Wetter war erstmalig so richtig großartig, ich konnte sogar eine halbkurze (oder halblange) Hose anziehen und hab trotzdem nicht gefroren.

Der Rainbow Mountain Summit Track ist eine 2,5km (bis zur Spitze) lange Wander- aber vor allem auch Mountainbiking-Strecke. Der Weg ist sehr schmal, ich war verwundert wie man dort mit einem Mountainbike hoch kommt, aber es gab tatsächlich diverse Fahrradspuren. Bevor es bergauf geht, kann man erst einmal einen kleinen Kratersee bewundern. Die Wanderung ansich war ziemlich anstrengend Dank der heftig steilen Steigung – aber recht kurz. Ich hatte noch gar nicht damit gerechnet, da war ich schon oben (allerdings mit krebsrotem Gesicht). Die Aussicht war wunderbar, man konnte einmal komplett 360° um sich herum schauen. Auf der Bergspitze war außerdem ein kleines Häuschen, das zur Suche nach Waldbrand aber auch als Ausguck genutzt wird. Der Herr, der dort arbeitete, war sehr freundlich und hat mir einige interessante Dinge über seinen Job und die Umebung erzählt. Außerdem hat er jeden Besucher seit 2011 fotografiert und auf seiner facebook-Seite ausgestellt. Ich bin dort nun auch verewigt (und herrje, habe ich ein rotes Gesicht).

Krebsrot im Rainbow Mountain Lookout (so bin ich nun für immer auf der facebook-Seite verewigt 😀 Sonne und Anstrengung sei Dank!

Nachdem ich die Bergspitze erklommen hatte, ging es auf dem selben Weg zurück wie hoch. Für Mountainbikes hätte es eine neue Strecke bergabwärts gegeben, die aber leider nicht für Wanderer freigegeben war. Vermutlich, damit man als Fußgänger nicht von herunterrasenden Fahrrädern umgefahren wird (die für Wanderer verfügbare Strecke ist nämlich für Mountainbiker nur bergauf zu befahren). Angenehm an der Wanderung war vor allem, dass kaum eine Menschenseele zu sehen war. Ich habe gerade mal 3 andere Menschen während der kompletten Wanderung gesehen – sowohl auf der Hin- als auch auf der Rücktour. Lediglich der Kerosene Creek (eine weitere Wanderung von 3,5km bis zur Ankunft stand mir bevor) war sehr voll mit Menschen – hier gabs natürlich auch Deutsche (im Ernst… Ist eigentlich jeder Deutsche geklont irgendwo im Ausland?! Sie sind überall!!). Ich hab mich still und unauffällig verhalten und habe meine Füße im wundervoll warmen Wasser gebadet — Badesachen hatte ich natürlich vergessen, ich Schussel. Die Wassertemperatur lag vermutlich irgendwo zwischen 38 und 40°C, es war angenehm warm aber im ersten Moment schon fast zu warm. Wie eine frisch eingelassene Badewanne. Und fast wie im Himmel 🙂

Den Kerosene Creek musste ich nun hinter mir lassen und zurück zum Auto trödeln, um zum Abendessen zu Hause zu sein. Es gab jedoch noch ein entscheidendes Manko bei dieser Wanderung: Die Flora in der Gegend war nicht so beeindruckend wie an vielen anderen Orten und ich empfand vor allem das andauernde Geräusch von vorbeifahrenden lauten Autos als störend (beim Kerosene Creek war das nicht zu hören, wohl aber beim Wandern – der State Highway Dank geringer Entfernung wirklich stark zu hören, zum Glück aber wenigstens nicht zu sehen). Alles in allem hat sich der Ausflug aber doch sehr gelohnt und ich hab mich schön bewegt gefühlt. Und immerhin war es kostenlos und dafür wirklich toll!

Noch ein kleines Detail: Interessant finde ich, wie nah hier alles beisammen ist: Waimangu (da gehts morgen – Mittwoch – hin), Rainbow Mountain und Wai-o-Tapu. Habe das Foto extra etwas größer skaliert gelassen, damit man es halbwegs erkennen kann 🙂 (Klick es an! Dann wird es toll groß. Fällt übrigens noch jemandem auf, dass die Wanderstrecken rauf und um den Rainbow Mountain zusammen wie ein Herz aussehen?)
IMG_20151027_170843

Das Wochenende

Am Samstag mussten weder Amy noch Beau arbeiten. Das Wetter war allerdings nicht so pralle. Mein Plan, das Museum zu besuchen, ging voll auf – die Mädels waren begeistert (Rylee war bei einem Freund, es waren also nur die 3 Mädels da). So ging es also als Familienaktion in das Museum, was mir gleich einmal den Eintritt von $20 sparte – Einheimische müssen nichts zahlen und ich wurde unauffällig nach einer skeptischen Musterung der Kassierdame in die Familie integriert.

Das Museum war früher eine Thermal-Badeanstalt, der obere Teil war bis in die 90er Jahr ein Restaurant und Nachtclub – heute ist aber alles zum Museum umgebaut, das grob gesagt in drei Teile aufgeteilt ist: neuseeländische und Maori-Geschichte, die alten Badeanlagen und eben das Obergeschoss für besagten Restaurant/Nachtclub (auf einem der alten Fotos war eine von Amys Lehrerinnen abgebildet, hihi). Es gab ein sehr cool gestaltetes Kino, das lebendig den Vulkanausbruch von Mt Tarawera im Jahre 1886 darstellte (die Sitzbänke bewegten sich um die Eruptionen zu zeigen, es war also Erlebnis-Kino). Auf das Dach kamen wir leider nicht wegen des schlechten Wetters (ich war traurig). Fotos waren leider auch nicht erlaubt. Wer sehr interressiert ist, kann sich gerne mal auf der Website des Museums umschauen: Hier gibt es die drei dauerhaften Ausstellungen mit ein paar Fotos und Infos zu sehen. Und so sieht das Museum von außen aus:

Das hab ich natürlich auch nicht selbst fotografiert, so hübsches Sonnenuntergangswetter hatten wir nicht 🙂

Nach dem Museumsbesuch waren wir alle hungrig, so dass wir zur nahegelegenen Eat Street geschlendert… Verzeihung, gefahren sind. Man bewältigt hier nämlich selbst kürzeste Strecken von bis zu 500m mit dem Auto (mittlerweile weiß ich auch warum: Man muss nämlich höllisch aufpassen als Fußgänger am Leben zu bleiben). Ich war wieder mal über die Preise geschockt (rund $20-$30 für ein Hauptgericht), allerdings relativiert sich der Preis wieder, da man kostenlos Leitungswasser an den Tisch bekommt und somit der Kauf von Getränken nicht unbedingt notwendig ist. Klar, in Deutschland kann man auch Leitungswasser bestellen, aber da kriegt man bösartige Blicke zugeworfen – hier gibts das ganz selbstverständlich dazu. Interessanterweise schloss das Lokal kurz nach unserer Ankunft bis zum Abend – wir bekamen zwar noch Essen (nach einer unglaublich langen Wartezeit), diverse nachfolgende große Gästegruppen wurden aber weggeschickt. Verstehe einer, warum sie während geschäftiger Zeiten unbedingt schließen mussten (die Bedienung teilte uns beim Abräumen auch mit dass sie nicht verstehe, warum der Chef unbedingt schließen musste).

Nach dem Mittag (ich hatte einen Burger mit Brie als Käse) sind wir Richtung See gelaufen – diesmal wirklich gelaufen, man musste nämlich nur eine Straße überqueren und war direkt da – weil samstags eigentlich Markt dort ist. Leider war es mittlerweile schon zu spät, die meisten Stände waren schon abgebaut. Mist! Dafür war auf dem Platz davor so etwas wie eine Oldtimer-Ausstellung. Diverse hübsche und weniger hübsche alte Autos standen dort rum, viele Menschen haben sich die Autos angeschaut und auch wir sind ein wenig um die Ausstellungsstücke herumgeschlendert, bis ein großer Teil abgefahren ist. Und so haben auch wir uns verabschiedet und sind wieder nach Hause gefahren (wo es nach gefühlt keiner Zeit schon wieder Abendbrot gab – ich war noch pappsatt vom Mittag!).

Am Sonntag mussten sowohl Amy als auch Beau arbeiten. Ich war also allein zu Hause mit den Kids. Was macht man da am besten? Erstmal eine Runde entspannen (die Sonne schien herrlich!) – ich habe mich also erstmal auf die Veranda gesetzt und mir ein schönes Hörbuch angehört. Nach einiger Zeit kamen Reegan (die ganz kleine) und Addison (die mittlere) an und schienen irgendwie Langeweile zu haben. Wir haben also rumgerätselt, was man so machen könnte – und erstaunlicherweise waren die Mädels vom Vorschlag, in die Redwoods zu fahren und etwas spazieren zu gehen, begeistert. Cassidy (Die große) ist allerdings zu Hause geblieben da es ihr nicht so gut ging. Wir haben also eine etwas ausgedehntere Tour unternommen als bei meinem ersten Besuch in den Redwoods und die beiden Mädels waren begeistert und ohne Nörgeleien unterwegs. Hat so richtig Spaß gemacht!

Als wir wieder zurück kamen, war bereits ein Großteil der Familie da – für den Abend war ein Barbecue im großen familiären Kreis geplant. Von den insgesamt 10 Kindern sind 9 auf der kleinen Rennstrecke auf dem Grundstück Motocross (teilweise in winzig kleinen Ausführungen) und Quad gefahren (lediglich Cassidy war das nichts mehr). Hier ist wirklich die ganze Familie Motor-begeistert, sie haben sogar einen eigenen Motorrad-Laden in der Stadt – allerdings gibt es dort eher keine Straßenfahrzeuge. Tanten und Onkels, Cousinen und Cousins aber auch Omas und Opas waren da – zum Essen war das Haus (bzw. die Terrasse) also echt voll. Es gab reichlich Auswahl und war echt lecker. Ganz mutig und tapfer habe ich auch eine gegrillte Muschel probiert – war allerdings so gar nicht mein Fall! Mal von der lustigen Konsistenz und dem echt skurrilen Aussehen abgesehen war der Geschmack nach meinem Empfinden doch eher unterirdisch (obwohl ich die Dinger sicher essen würde wenn sonst nichts anderes da und ich am verhungern wäre).

Montag zählte für uns noch zum Wochenende: Es war Labour Day (also Tag der Arbeit). Leider mussten sowohl Beau als auch Amy arbeiten (haha, wie ironisch), so dass ich wieder einen Tag mit den Kindern verbracht habe. Wandern wollte keiner mehr, aber wir haben alle gemeinsam (seit dem Vorabend war auch Rylee wieder da) Spiele gespielt – unter anderem eine Art Tabu für Kinder, allerdings mit teilweise extrem schweren Begriffen (wir haben andauernd suchen müssen bis wir den nächsten Begriff gefunden hatten, den wir sowohl selbst kannten als auch von den kleinen erwarten konnten dass sie es kennen). Im Anschluss wurde noch eine Partie Spiel des Lebens gespielt – dann war aber auch wirklich Schluss mit spielen! Der restliche Tag verlief ereignislos, insgesamt war das Wochenende aber sehr lustig und spannend.

(Kleine Anmerkung zur Gallerie: Ich verwende nun ein anderes Plugin, das mir das Beschriften angenehmer gestaltet. Den Beschriftungstext sieht man nun als Popup-Text bei Mouseover oder eben beim Anzeigen des Bildes in groß.)

Wie ich andere Menschen traf

Nachdem die Erkundung Mittwoch eher mager ausfiel und sich mein Frust weiterhin gesteigert hatte, fand ich, dass es langsam an der Zeit war, andere Menschen kennen zu lernen. Nur wie?! Gute Frage. Einfach in die Stadt fahren und irgendwen anquatschen? Sicher eine Option. Aber ganz so mutig (oder verzweifelt) habe ich mich doch noch nicht gefühlt. Statt dessen kam mir die Idee, auf Couchsurfing mal ein paar Leute anzuschreiben – und tatsächlich erhielt ich fast sofort eine Antwort. Nicole, eine Chinesin, die seit einigen Jahren in Neuseeland wohnt, hatte gerade an diesem Tag frei. Sie wollte zum Blue Lake fahren und ich durfte sie begleiten. Bevor wir uns allerdings trafen, musste ich noch ein paar Stunden Zeit totschlagen. Ich fuhr also los in die Stadt (das erste mal eine längere Strecke) und war dort völlig überrascht von den Parkmöglichkeiten, die es zwar gibt – die aber im höchsten Fall 90 Minuten kostenlos sind (einige auch nur für 15, die meisten allerdings für 60 Minuten). Nun die große Quizfrage: Brauche ich so etwas wie eine Parkuhr? Vor jedem Parkplatz stand eine, die ich gerne hätte füttern können, was ich aber nunmal gerade nicht wollte. Da aber scheinbar niemand irgendeine Parkscheibe besaß oder sonst irgendwas nach dem Aussteigen tat, bin ich einfach mal mutig und tapfer ausgestiegen. Dann ab zum Informationscenter – dem i-Site – wo ich den bereits erwähnten Haufen Prospekte geplündert und anschließend ein bisschen die Innenstadt erkundet habe. Nachdem meine 60 Minuten frei parken vorbei waren, bin ich zum nächstbesten großen Supermarkt gefahren und hab dort einfach nach einem kurzen Provianteinkauf das Auto stehen lassen. Dies stellte sich als eine gute Entscheidung heraus. Auto war am Ende des Tages noch da, keine Strafzettel oder sonstwas und bezahlen musste ich auch nichts. Interessanterweise stand übrigens nirgends explizit, dass es sich um einen „Kundenparkplatz“ handele oder dass man nur eine bestimmte Zeit dort parken dürfe.

Kurze Zeit später traf ich Nicole. Gemeinsam sind wir zum See gefahren und haben ihn einmal komplett zu Fuß umrundet (das waren etwa 5.5km!). Wir konnten uns nett unterhalten und ich habe interessante neue Dinge über China aber auch über Neuseeland erfahren. Nach einer halben Umrundung des Sees kommt man an eine Stelle, bei der man direkt den nächsten, noch viel größeren See (Green Lake) sieht  – den ich am liebsten auch gleich umwandert hätte. Wäre aber etwas weit gewesen. Wir sind also gemütlich zum Auto zurückgeschlendert und da es trotzdem noch recht früh war, haben wir anschließend einen Abstecher zu den Redwoods gemacht. Die Bäume dort sind unglaublich hoch und dick, es sieht durchaus beeindruckend aus. Wir haben die kurze Tour durch die Redwoods genommen und sind dann zurück nach Rotorua gefahren, wo wir dem Nachtmarkt (der aber nur von 17 bis 20 Uhr geht) einen Besuch abgestattet haben. Eigentlich gibt es dort nur eins: Essen! Davon aber reichlich, gut und in diversen Variationen. Ich habe mir eine riesige frittierte Kartoffel am Stiel genehmigt, Nicole Spieße (die unglaublich gut waren), Curry und ein süßes Brötchen, das Ähnlichkeiten mit Quarkbällchen hatte und nach Belieben mit diversem süßen Aufstrich und Schlagsahne gefüllt werden konnte. Anschließend haben wir noch einen kurzen Spaziergang am See gemacht, bevor es für mich nach Hause ging.

Am nächsten Tag musste Nicole wieder arbeiten. Ich habe, motiviert vom Vortag, meine erste eigene Erkundungstour gestartet und bin zu den Okere Falls gefahren. Die eigentlich sehr kurze Strecke von 30 Minuten habe ich durch die Erkundung diverser kleiner Pfade auf mehrere Stunden verlängert und mich gemütlich an die Wasserfälle gesetzt und ein wenig die Natur genossen. So war der Tag dann auch recht schnell und schön rum.

Abends habe ich mich nochmal mit Nicole und zwei ihrer Freundinnen getroffen – eine weitere Chinesin und eine Irin. Interessant fand ich, dass man zum Betreten einer Bar tatsächlich einen Altersnachweis vorzeigen muss. Wir waren in einer kleinen Bar in der sogenannten Eat Steet – einer Straße, in der es ausschließlich Restaurants und Bars gibt.
Kurz vor 12 haben wir noch etwas zu Essen gesucht – in der Eat Street war natürlich kein einziger Laden mehr offen, außer der kleinen Bar in der wir waren – die aber fast ausschließlich alkoholische Getränke führte und erst recht kein Essen. Kurz vor Ladenschluss haben wir uns noch zu Carls Burger reingemogelt, im Prinzip ein McDonalds (der auch direkt daneben war). Allerdings muss ich sagen, dass der Burger dort nicht so wirklich meinem Geschmack entsprach obwohl er angeblich besser sein sollte als bei McDoof. Allerdings haut mich recht viel des Essens hier nicht so wirklich um.

Auf der Rückfahrt (Obwohl ich wirklich Lust gehabt hätte, einen Wein zu trinken, habe ich dem Alkohol doch widerstanden, immerhin musste ich noch fahren. Das ist der Nachteil daran, wenn man nicht direkt in der Stadt wohnt.) hatte ich dann noch ein lustiges erstes Tankerlebnis, mittlerweile lief das Auto nämlich auf Reserve. Ich fuhr also an eine Tankstelle heran und suchte dann verzweifelt, wie zur Hölle ich den Tankdeckel öffnen kann. Als nächstes suchte ich verzweifelt, welche Automarke ich eigentlich fahre. Nachdem ich dann Google mit dem Modellnamen fütterte, konnte ich Google wiederum um Hilfe zum Öffnen des Tankdeckels eines Mitsubishis fragen und siehe da, ich bin nicht der einzige Idiot. Mein Glück, ich war nun also erleuchtet und konnte endlich tanken (rechts unten neben dem Fahrersitz ist ein kleiner Hebel). Nach der ganzen Aktion war ich allerdings so verwirrt, dass ich beim Ausfahren aus der Tankstelle erstmal rechts herum fahren wollte, dabei aber sofort merkte, dass da was falsch sein muss (und das obwohl keine weiteren Autos beteiligt waren) – zum Glück rechtzeitig, denn auf dieser großen und schnell zu befahrenen Straße hätte das schnell in einem Desaster enden können. 😀

Letztendlich bin ich aber doch heil und glücklich zu Hause angekommen.

Damit ihr wisst, wo ich mich so herumtreibe, füge ich mal noch ein paar Google Maps Informationen hinzu:

Blue Lake:

Okere Falls:

Zu Hause:

Die ersten Tage

Die ersten Tage sind recht erfolgreich überstanden. Montag bis Mittwoch habe ich die Kinder nachmittags betreut, Donnerstag und Freitag hatte ich frei und habe ein wenig die Umgebung erkundet. Leider lässt das Wetter zu wünschen übrig, außer Freitag hat es nun jeden Tag geregnet und war allgemein sehr unangenehm – kühl und düster (okay, es gab auch einige lichte Momente…). Obwohl ich noch nicht viel gemacht habe, hab ich trotzdem schon einiges erlebt – allem voran das spannende Erlebnis, wie man hier ein Konto eröffnet.

Die Herausforderung, ein neuseeländisches Bankkonto zu eröffnen, brauchte insgesamt drei Anläufe, ist dann aber erstaunlich schnell erledigt gewesen. Erst einmal ist es nicht möglich, ein Konto zu eröffnen, wenn man keinen festen Wohnsitz in Neuseeland hat. Eine Adresse reicht nicht aus, auch keine Bestätigung per E-Mail – selbst als Amy dabei war reichte ihre Anwesenheit nicht aus, eine schriftliche Bestätigung von ihr war nötig. Verrückt. Am ersten Tag, also direkt Sonntag, scheiterte es also an einer Bestätigung meiner Anschrift. Nach meiner Ankunft in Rotorua bin ich mit Amy Montag zu ihrer Bank gefahren (mit einer Bank bei der sie nicht Kunde ist wäre es noch komplizierter gewesen), aber leider konnte ich trotzdem kein Konto eröffnen. Wir mussten vorher unbedingt einen Termin für den nächsten Tag machen, keine Chance sonst. Also am Dienstag erneut zur Bank fahren – und diesmal hat es stolze 40 Minuten beim Bankberater gedauert, bis die Eröffnung abgeschlossen war. Verrückt! Verrückt war auch, dass ich direkt eine Karte bekam, die PIN kann man direkt vor Ort aussuchen und in die Karte „programmieren“. Nichts von wegen Brief und zugewiesene PIN. Verrückt? Verrückt! Mittlerweile habe ich auch meine DebitCard zugeschickt bekommen, die ist tatsächlich doch personalisiert (eine echte Kreditkarte ist das nicht, aber sie hat einige zusätzliche Funktionen in Ergänzung zu der Sofort-Karte), damit kann ich nun sogar alleine meinen Wohnort nachweisen. Beeindruckt war ich von den horrenden Kosten, wenn ich vom deutschen auf das neuseeländische Konto überweisen möchte (wenn ich das richtig verstanden habe sind das ganze $19). Dann doch lieber kostenlos vom deutschen Konto abheben und direkt auf das neuseeländische einzahlen. Und noch ein letztes mal: verrückt!

Mittwoch Vormittag habe ich eine kleine Wanderung in der Nähe unseres Hauses gemacht. Leider gibt es auf dem Land keine Bürgersteige, so richtig Spaß macht das Laufen in Straßennähe also nicht. Daher war ich nach einer Stunde schon wieder zurück und etwas demotiviert. Ein paar Fotos habe ich auch gemacht, dann aber stolz festgestellt, dass ich gar keine Möglichkeit habe, sie von der SD Karte auf den Laptop zu bekommen (mittlerweile habe ich einen Adapter gekauft, es wird nun also auch Fotos geben). Donnerstag war ich dann in der Stadt und habe das Information center aufgesucht und mich mit einem riesigen Stapel an Prospekten eingedeckt, den ich mittlerweile sogar sichten und für mich sortierten (und nebenbei mit Preisen versehen) konnte. Und herrje, ist Neuseeland teuer! Man bezahlt für die meisten Sehenswürdigkeiten mindestens $30! Das Museum zB verlangt $20 Eintritt von Touristen (und ist für Einwohner von Rotorua kostenlos). Die verschiedenen Maori-Sehenswürdigkeiten kosten sogar bis zu $100! Und mein erster Einkauf in einem der günstigsten großen Supermärkte sorgte dafür, dass ich Amy die ganze Zeit mit großen Augen durch die Gänge hinterher lief und nicht glauben konnte, dass zB 2 Tüten Milch im günstigen Angebot „nur“ $5 kosten. (Lustig war auch für Fülle an deutsch anmutenden Worten wie zB Muesli Bar.)
Kleiner Hinweis am Rande: $100 entsprechen derzeit gut 61€, man kann also etwa 1/3 vom NZD Preis abziehen um auf den EUR Preis zu kommen.

Obwohl der Jetlag unerwartet gering ausfiel – nach nur 2 Tagen war ich zu neuseeländisch normalen Zeiten wach und munter – hat sich jetzt auch schon wieder das aus Berlin wohlbekannte Problem eingeschlichen, dass ich mitten in der Nacht aufwache und nicht mehr einschlafen kann. Ich habe also viel, viel Zeit und vertrödel dann trotzdem den ganzen Tag. Es ist also mittlerweile fast alles wie zu Hause 😀 Allerdings fühle ich mich bisher noch nicht so richtig wohl. Mir fehlt wohl einfach mein tolles zu Hause (das ich gleich noch mehr zu würdigen weiß) und Kontakt mit anderen Menschen, die nicht meine Gastfamilie sind. Die ersten Tage war meine besten Freunde wohl mein toller EBook-Reader (mit bestem Dank an den Sponsor!) und meine Keks-Schokolade (auch möchte ich dem Sponsoren danken :*). Trotzdem bin ich froh, hier zu sein, sonst hätte ich mich immer gefragt was wäre wenn und es doch vermisst. Und wenn Marco erstmal da ist, wird es bestimmt noch ein absolut toller Urlaub! Zumindest habe ich das Gefühl, nun für neue Orte viel besser vorbereitet zu sein, nachdem ich hier nun einiges Wissen ums „Was Wie Wo“ angehäuft habe. 🙂

Nun präsentiere ich noch stolz ein paar erste Fotos von der kurzen Erkundungstour am Mittwoch: