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Eine lustige Bustour nach Wai-O-Tapu

Endlich bin ich beim Ausflug nach Wai-O-Tapu angekommen. Dies war, wie der ein oder andere schon weiß, mein absolutes Negativ-Highlight in Hinblick auf Kiwis und Freundlichkeit. Im Prinzip kann ich nur immer noch den Kopf über diesen Busfahrer schütteln… Aber fangen wir einmal von vorne an.

Ich hatte also entgegen meiner Gewohnheiten eine Bustour gebucht. Zum einen hat sie nur unwesentlich mehr Geld gekostet, als der Einritt allein. Ich dachte mir also, dass ich mir mal ein paar wenige Dollars Tankgeld spare. Zum anderen könnte ich dann vielleicht mal ein paar andere Menschen kennen lernen, da ich sonst ja immer alles alleine gemacht habe. Und nicht zuletzt musste ich so zu einer bestimmten Uhrzeit starten und konnte nicht wieder den halben Morgen vertrödeln. Also drei eindeutig gute Gründe. Oder eben auch nicht.

Ich machte mich also direkt morgens fertig, brachte Reegan zur Tagesmutter – und durfte gleich wieder zurück zum Haus fahren. Reegan hatte aus irgendeinem Grund keine Schuhe an und niemand hat es mitbekommen. Bis wir dann bei Carryn ankamen. Peinlich.

Nachdem ich die Schuhe dem Kind nachgeliefert hatte, machte ich mich diesmal wirklich auf in die Stadt. Ich parkte diesmal an einem großen Einkaufscenter (maximale Parkdauer von 3 Stunden würde ich überschreiten, fiel aber zum Glück niemandem auf) und wanderte von dort aus zum Info-Center, wo die Tour startete. Da stand ein kleiner Bus – ich glich nochmal den Namen des Unternehmens mit meiner Buchungsbestätigung ab, sah jemanden hineingehen und nach kurzem Zögern trat dann auch ich in den Bus. Von einem Mann wurde ich freundlich begrüßt, der Busfahrer telefonierte munter vor sich hin und ignorierte mich… Etwas planlos setzte ich mich dann also irgendwann. Und dann begann der unermüdliche Groll zwischen dem Fahrer und mir.

Er war also irgendwann fertig mit telefonieren. Sonnenbrille tragend fragte er munter in den Raum „How are you?“ und setzte dann irgendwas von wegen Ticket hinterher. Ich habe mich natürlich nicht persönlich angesprochen gefühlt. Und das war ein Fehler. Kurz darauf fragte er unwirsch von wegen „Junge Dame die hier gerade eingestiegen ist“ und erst da hab ich gecheckt, dass er nicht mit dem gesamten Bus redet sondern mit mir. Ich also „Ähh ja klar hab ich ein Ticket“, gehe vor und halte ihm für eine Hundertstelsekunde mein Telefon vor die Nase – sagt er ok. Frag ich ob er sonst noch was braucht (meinen Namen oder eine Buchungsnummer konnte er in der kurzen Zeit sicher nicht erkannt haben) meint er nö. Ich also weiterhin völlig irritiert, setze mich wieder auf meinen Platz.

Bevor es los ging konnte ich noch ein paar andere Menschen beobachten, die von ihm ähnlich „freundlich“ begrüßt wurden. Die meisten wurden nun allerdings draußen schon freundlich mit „Ticket“ – mehr auch nicht – begrüßt und einige sahen ähnlich irritiert aus wie ich. 5 Minuten vor der offiziellen Zeit fuhren wir dann los – eilig hatte er es also auch noch. Immerhin, nach ein paar Minuten fahrt bequemte er sich dann doch noch, mal alle zu begrüßen und gab dann tatsächlich sogar noch ein paar interessante Infos zu Rotorua und zur Strecke. Seine Sonnenbrille nahm er übrigens die ganze Zeit über nicht ab.

Unser erster planmäßiger Halt war eine Matschgrube, an der wir ungewöhnlich viel Zeit hatten – da man außer einmal anschauen dort nichts machen konnte. Weiter ging es zum Geysir, der täglich einmal ausbrach. Allerdings nicht, wie ich zunächst dachte, auf natürlichem Weg. Nein, dort wird etwas Seife hinein gefüllt und dann geht’s ab. Entdeckt wurde dieses Phänomen angeblich von einer Kolonie Sträflinge, die ihre Wäsche im Geysir waschen wollten und nach wenigen Minuten dann ein ernsthaftes Geysir-Problem hatten.

Nachdem die Seife in die Öffnung gesteckt wurde, konnte man nach einer kurzen Zeit des Nichtssehens sehen, wie die Seife langsam hoch kam, übersprudelte und dann plötzlich Schoss das Ding in die Höhe. Coole Sache. Der Geysir würde übrigens auch ohne Seife auf natürlichem Wege ausbrechen, allerdings in unregelmäßigem Abstand von bis zu 72 Stunden. Das ganze ist also doch nicht ganz so künstlich wie es nun schien, aber so kann man natürlich besser Touristen anlocken. 🙂

Da unser netter Busfahrer uns für den Geysir nicht so viel Zeit gegeben hatte, bin ich direkt nach dem ersten Ausbruch aufgestanden (wie die meisten, tolle Touren…) obwohl ich gerne noch etwas länger geblieben wäre. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob der nette Herr warten würde, wenn man sich verspätete. Wieder am Bus stieg ich wieder nach jemand anderem ein und setzte mich. Der vor mir eingestiegene kam gerade vom Busfahrer zurück, der munter „Where are you from“ plapperte. Ich dachte also wieder mal, er meint die Person, die gerade bei ihm vorne war. Nein, er meinte mich, wie er mir dann mitteilte – Sonnenbrille noch immer auf. Und dann der Knaller: Ich würde mich wohl gerne hineinschleichen. Da ist mir dann die Hutschnur geplatzt und ich hab ihm gesagt dass es doch ganz schön unhöflich ist, mit Sonnenbrille zufällig in den Raum zu sprechen und zu erwarten dass man weiß, mit wem er redet. Er laberte darauf nur was von wegen „Sonnenbrille sei common sense“ und ich hab dann auch nicht weiter diskutiert. Arroganter Mistkerl. Immerhin: Mein Ticket für den Parkeintritt habe ich dann noch von ihm erhalten. Und als wir dort endlich ankamen, war ich den Typen auch erstmal los. Endlich.

Die Wanderung selbst fühlte sich diesmal sehr unter Druck an, da ich ja zum Zeitpunkt X wieder am Bus sein müsste (ich war mir sicher, dass DIESER Typ nicht warten würde). Ich habe mir trotzdem so viel Zeit wie möglich genommen und die lange Tour gemacht und wieder mal viele Menschen an mir vorbeihekten sehen. Wieder mal fragte ich mich, warum immer so eine Hektik herrscht statt dass man die Natur einfach mal genießt. Da bezahlt man so viel Eintritt und rennt dann einfach nur kopflos durch? Was hat man denn davon? Ich merke mir: Lieber weniger machen und das in Ruhe als tausend Sachen nur halb.

Was es im Park zu sehen gab, schaut ihr euch einfach auf den Fotos an. Viel Ungewöhnliches gab es für mich nicht mehr zu sehen, das meiste war doch irgendwie schon mal da. Lediglich der riesig große See mit rot dampfenden Wolken (manchmal so stark, dass man keine zwei Meter weit mehr schauen konnte) und der giftig grüne kleine See am Ende waren ein besonderes Highlight dieser Tour. Meine Wanderung beendete ich mit einem kleinen Bummel durch den Shop, in dem ich diesmal eine kleine Kiwi-Kette kaufte. Bei einem Preis von 5€ wäre ich nicht zu traurig, wenn sie schnell kaputt geht – aber bisher hält sie tapfer trotz täglichem Tragens. 🙂

Ich war also pünktlich wieder am Bus und gesellte mich zu den anderen wartenden Personen vorm Bus. Der Fahrer saß im Bus. Mit Sonnenbrille. Alle anderen warteten vor dem Bus. Der Fahrer saß immer noch im Bus und hupte nun ungeduldig dass wir doch endlich einsteigen sollten. Was war dem wohl nur für ne Laus über die Leber gelaufen?

Auf dem Rückweg kamen wir noch an heißen Quellen vorbei in denen man hätte baden können, hätte man keine Tour gebucht. Meine Erwartungen an den Tag wurden also nicht erfüllt. Weder war es nett noch habe ich irgendwen kennen gelernt. Ich war genauso allein unterwegs wie sonst auch. Die Tour war zwar etwas informativ aber auch nur etwas und der Fahrer ein allgemeines Ärgernis. Der einzige Vorteil war, dass ich nun mal ein paar Fotos von der Landschaft beim Fahren machen konnte. Das war dann aber auch alles. Als die Tour vorbei war und ich ausstieg, sagte ich weder Danke noch wünschte ich ihm einen guten Tag. Das beruhte dann auch auf Gegenseitigkeit.

Erfreulich war dann allerdings, dass mein Auto noch ohne Strafzettel dort stand, wo ich es abgestellt hatte. Mit dem ging es nun nach Hause. Erstmal von diesem Unfreundlichkeits-Schock erholen und entspannen hieß es nun! Und noch etwas war erfreulich: Dieses Beispiel an Unfreundlichkeit hat sich so nicht mehr wiederholt. Die Menschen sind hier eigentlich total nett und herzlich, wahrscheinlich ist mir das Verhalten nur deswegen so besonders negativ aufgefallen.

 

Zwischenupdate: Wo ist mein Adventskalender?

Heute haben wir den ersten Dezember. Und was fehlt? Mein Adventskalender. Ihr dürft mir gerne Geld aufs Konto überweisen, damit ich mir jeden Tag Schokolade kaufen kann 😀

Nun, also Weihnachten steht ja bald vor der Tür (und vorher noch Marcos Ankunft und mein Geburtstag) aber es fühlt sich noch so gar nicht nach Weihnachten an. Meistens ist nun tatsächlich sommerliches Wetter, manchmal regnet es zwar, allerdings ist es trotzdem nicht sehr kalt – nur ein bisschen (der Normalmensch würde vermutlich sagen gar nicht, aber ich Frostbirne friere ja immer). Es gibt fast jeden Tag wunderbare Sonnenunter- oder -aufgänge zu betrachten (wartet mal bis ihr die Bilder seht, da glaubt man kaum, dass die nicht gephotoshopped sind!!) und einen neuen Sonnenbrand habe ich natürlich auch mitgenommen. Mittlerweile habe ich das Hostel in Kaiteriteri wieder frühzeitig verlassen, da es mir (wie der eine oder andere schon weiß) dort nicht so gut gefallen hat. Jetzt treibe ich mich wieder in Nelson rum, werde in den nächsten Tagen dann Richtung Dunedin / Queenstown aufbrechen und bin dann ab dem 6.12. von Queenstown Richtung Auckland unterwegs, wo ich am 11.12. ankommen werde.

Blogmäßig hänge ich mittlerweile stolze drei Wochen hinterher. Allerdings bin ich nun fast an dem Punkt angekommen, wo ich aus Rotorua aufbreche. Der nächste Beitrag wird den 11.11. beschreiben, also nur noch 5 Tage vor meinem Aufbruch. Allerdings ist seitdem auch gar nicht mehr so viel passiert, also vielleicht schaffe ich es doch noch, irgendwann wieder auf wenige Tage Rückstand aufzuholen.

Obwohl es immer noch schön ist, hier zu sein, freue ich mich drauf, bald wieder nach Hause zu kommen. Gerade hat sich eine riesige Sehnsucht nach meinem eigenen Bett mit eigenem Bad eingeschlichen. Eine eigene Küche und immer leckeres Essen. Ich vermisse einen geregelten Tagesablauf statt sich immer zu überlegen, was man am nächsten Tag bzw. in den nächsten Tagen macht. Ich bin einfach ein bisschen müde vom Reisen, vom Alleinsein (obwohl man selten wirklich allein ist, trifft man dauernd neue Menschen die dann auch schnell wieder weg sind), von der Ungewissheit. Einen festen Ort zu haben mit den gleichen Menschen im Leben ist doch schon ein Luxus – das merkt man erst, wenn man lange keinen festen Ort mehr hatte und sich immer neu anpassen muss. Deswegen freue ich mich umso mehr darauf, bald nicht mehr alleine unterwegs zu sein und vorher noch ein paar Tage auftanken zu können. Es ist auch einfach mal schön, an einem Regentag wie heute die Füße hochzulegen und entspannt einfach gar nichts zu machen.

Nochmal zurück zum Thema Weihnachten: Es gibt auch in Neuseeland Weihnachtsmärkte. Allerdings sind diese nicht wie bei uns über die ganze Adventszeit da, sondern meist nur einen oder wenige Tage. Den Weihnachtsmarkt in Nelson habe ich leider verpasst, der war nämlich am 22. November. Aber in Auckland soll es noch einen Weihnachtsmarkt geben, der tatsächlich 2 Wochen lang geht – vielleicht ergibt sich da ja noch die Chance. Interessanterweise ist dieser ab Anfang Dezember und nicht direkt vor Weihnachten. Einen echten Plan, was wir an Weihnachten anstellen, haben wir auch noch nicht. Aber da wird sich sicher spontan etwas finden. Erstmal lautet die Aufgabe: Einen Weihnachtsmarkt finden und besuchen.

Und noch einen kurzen Exkurs zum Thema Geburtstag: Ich habe dieses Jahr 36 Stunden Geburtstag! Haha, ist das nicht großartig? 24 Stunden in Neuseeland, 24 Stunden in Deutschland – macht nach Abzug der Überlappung trotzdem noch stolze 36 Stunden. Und an die Leute, die mir schon immer mal um Punkt Mitternacht gratulieren wollten und das immer nicht durften: Diese Jahr ist eure Chance, da ist es nämlich schon 12 Uhr mittags bei mir. 🙂 Ich bin wirklich ein Glückskind!

So, nun habe ich genug geblubbert und sortiere mal lieber wieder weiter die Bilder für den nächsten Beitrag! Ich hoffe, ihr habt schönen Schnee in Deutschland (nicht diesen eklig matschigen) und eine tolle Adventszeit!

Eine Segeltour zu den Maori Rock Carvings und meine kleine Hobbit-Tour

Der letzte Tag in Taupo startete etwas später als der Entspannungstag vorher: Um 10:30 Uhr legte das Segelschiff vom Hafen ab (die Massage am Vortag begann schon eine Stunde früher), ich musste daher gegen 10 Uhr von Kim aufbrechen. Der Aufenthalt bei Kim war super und hat mir wieder einmal gezeigt, warum ich Couchsurfing toll finde. Würde ich längerfristig in dieser Region leben, hätte ich es sicher mit einer ernsthaften Freundschaft versucht. Irgendwie stimmte da einfach die Chemie und ich hab mich heimisch und wohl gefühlt.

Beim Hafen angekommen, kam ich gerade rechtzeitig an um das kleine gemütliche Segelboot zu besteigen. Die erste und einzige Regel an Bord lautete: Fühlt euch wie zu Hause. Na das war doch mal eine tolle Ansage! Alle fläzten sich gemütlich in die Bänke und Skipper legte vom Hafen ab. Bei ganz schöner Schräglage sah man sofort, wer noch nie Segelboot gefahren ist (nämlich eigentlich jeder außer Skipper und mir, wie es schien) als panisches Gekreische startete. Süß. Wir haben einige Fakten über den Lake Taupo erfahren – dieser hat eine maximale Tiefe von rund 160m, was ich für einen Kratersee schon beeindruckend finde. Auch den ersten Parkplatz der Wanderung vom Vortag habe ich wiedererkannt, konnte diesmal also die andere Seite der Strecke anschauen. Sah eigentlich nur eins aus: Grün. 🙂

Das Wetter war zwar anfangs noch etwas wolkig und trüb, besserte sich aber im Laufe der Fahrt. Am Ende hatte ich tatsächlich einen kleinen Sonnenbrand. Auch diesmal konnte ich wieder die teuren Häuser der Reichen betrachten, die protzig in den Klippen hingen. Es gab wieder viele Kayak-Fahrer und auch das Motorboot zu den Carvings war auf Kilometer Entfernung zu hören – ich war also heilfroh, mich für das Segelboot entschieden zu haben. Als wir dann bei den Carvings ankamen, sahen diese zwar sehr cool aus – ich war allerdings etwas geschockt und enttäuscht, dass diese gar nicht antik sind sondern nur rund 30 Jahre auf dem Buckel haben. Sie wurden seinerzeit von zwei Künstlern in mehreren Sommern Arbeit erstellt als Geschenk an die Stadt Taupo, die diese Carvings anfangs gar nicht haben wollten – sie galten als Graffiti und waren unerwünscht. Da ein besonderer Maori-Häuptling geehrt werden sollte, war es dann doch nach langer Diskussion okay, die Carvings zu erstellen. Heute sind sie eine der größten Touristenattraktionen der Stadt. Neben einem großen Gesicht sind noch diverse weitere kleine Figuren und Gesichter in die umliegenden Steine und Felsen eingearbeitet – davon sieht man leider auf den Fotos recht wenig, da die Konturen teilweise nur sehr schwach waren. Alles in allem war das eine schön entspannte Segeltour mit einem netten kleinen Graffiti – kann man schon mal machen. Taupo-Entspannung Part 3 (nach Massage und heißer Quelle). 😉

Wieder an Land habe ich mich in mein Auto geschwungen, um mir den Aratiatia-Damm anzuschauen – der übrigens Kulisse für eine Fass-Flucht-Szene im Hobbit war. Um 14 Uhr sollte das nächste mal geflutet werden und so hatte ich entspannt eine Stunde Zeit, dort anzukommen und zum nahegelegenen Aussichtspunkt zu wandern. Bereits an den Felswänden konnte man erahnen, wie hoch das Wasser bei der Flutung vermutlich steigen würde – es gab nämlich einen dunkleren und einen helleren Bereich. Mein Verdacht, dass der dunklere Bereich der ist, der bald nass sein würde, bestätigte sich kurz darauf. Beide Luken wurden geöffnet und man konnte sehen, wie sich erst ein Becken füllte, das Wasser dann ins nächste Schoss und dort wiederum einige Zeit brauchte, bis das Becken voll war und das Wasser weiter strömte. Nach rund 20 Minuten wurden die Luken wieder geschlossen und – wie sollte es anders sein – das erste Becken leerte sich langsam, während das Wasser am letzten immer noch so vor sich hin sprudelte.

Gut, genug Flutung angeschaut. Dann breche ich mal zu meiner 7km-Wanderung zu den Huka Falls auf! Die war allerdings sehr langweilig, die Landschaft war enttäuschend, die Strecke nicht sonderlich schön, es war dauernd laut vom Autolärm des Highways oder vielleicht auch von irgendwelchen Kraftwerken und ich konnte es kaum abwarten, endlich anzukommen. Immerhin waren die Huka Falls schön, so dass sich der Weg gelohnt hat. Die Wassermassen, die hier den recht kleinen Wasserfall hinunter schossen, waren wirklich beeindruckend anzuschauen. Ich kam gerade an, als dort eine Jet-Boot-Tour ihr Unwesen trieb, muss allerdings sagen dass es sehr langweilig aussah. Sie fuhren ein paar mal in Ellipsen an den Wasserfall heran (aber auch nicht so wirklich nah) und das war es dann auch. Also so eine Jet-Boot-Tour möchte ich nicht machen! Die Sonne strahlte übrigens seit dem Mittag angenehm sommerlich (zur Feier des Sonnentages konnte ich endlich mal ein Kleid tragen!) so dass ich mich nach dem Umschauen noch entspannt auf eine Bank gesetzt habe und mein Lunchpaket plünderte.

… Ja, die 7 Kilometer musste ich nun auch wieder zurück wandern. Wieder nicht sehr spannend, ich habe irgendwann angefangen bis 3000 zu zählen (irgendwann zählte ich plötzlich auf englisch und wunderte mich, was anders ist) und dann war ich endlich zurück. Unterwegs habe ich lustigerweise noch eine Wanderin gesehen, die mir schon auf der Hin-Tour entgegenkam. Sie wirkte ähnlich begeistert wie ich. Beim nächsten mal würde ich diese Wanderung sicher auslassen und lieber mit dem Auto zu beidem fahren. Alles in allem waren die Wanderwege in der Region Taupo nicht so wirklich schön, da gefiel es mir in Rotorua und Umgebung doch wesentlich besser.

Gegen 19 Uhr war ich dann zurück in Rotorua. Dort wartete noch eine riesige Portion Spaghetti Bolognese auf mich – Amy schien gewusst zu haben, dass ich sehr, sehr, sehr hungrig sein würde!Damit war mein kleiner Taupo-Ausflug nun endgültig vorbei und ich er hat mir alles in allem mehr gefallen, als die Tauranga-Tour. Warum kann ich gar nicht genau sagen, es hat einfach mehr gepasst. Für den nächsten Tag hatte ich schon eine Busfahrt in die nächste Sehenswürdigkeit geplant – Frühschicht sei Dank hatte ich ab 8 Uhr wieder mal den restlichen Tag frei. Und meine Zeit in Rotorua näherte sich nun doch langsam dem Ende, so dass ich schnell noch alles machen musste, was noch auf meiner Liste fehlte!

 

Sommer in Taupo

Der Sommer hatte sich am Sonntag bereits angekündigt und die Sonne strahlte auch am Montagmorgen weiterhin sommerlich. Mehr ging quasi nicht. Für den Vormittag habe ich mir eine Hot Stone Massage organisiert – man muss sich ja auch mal etwas gönnen. Und es war toll – ich würde es wieder tun. Nach einer sehr entspannenden Stunde (interessanterweise hatte ich danach Muskelkater) ging es gut gelaunt zum Info-Center (aber erst nach einem kleinen Zwischenstopp im Pak’n’Save, um ein Frühstück zu ergattern).

Nachdem ich im i-Site einen ersten Eindruck gewinnen konnte, was ich so unternehmen könnte und mal wieder massenweise Prospekte eingesammelt habe, habe ich mich auf eine Parkbank gesetzt und dort frühstückenderweise die Prospekte erforscht und Menschen beim Schachspielen beobachtet. Es gab dort nämlich ein riesig großes öffentliches Schachfeld. Anschließend bin ich etwas am Hafen herumgeschlendert (schonmal erkunden, wo am nächsten Tag mein Boot zu den Maori Rock Carvings ablegen würde) und habe ein süßes kleines Museum besucht, in dem man unter anderem einen alten Campervan (super niedlich eingerichtet) anschauen konnte aber auch eine Miniatur vom alten Holzfällerlager und eine super tolle Kunstgallerie von Schülern mit „Special Needs“, die wirklich äußerst entzückende Kunstwerke erschaffen haben (leider war das Fotografieren verboten). Ich war begeistert von diesem wirklich kleinen Museum.

Für den Tag hatte ich mir außerdem eine Wanderung von Acacia Bay zum Rangatira Point vorgenommen. Am Lake Taupo entlang sollte es fast bis zu den Rock Carvings gehen (diese sind allerdings nur auf dem Wasserweg zu sehen), die ich dann am nächsten Tag mit dem Segelboot besuchen wollte. Mit meinem Auto bin ich nachmittags zum ersten Parkplatz auf der Strecke gefahren und von dort aus los gewandert. Die Bäume waren hier eher nicht so dschungelig, statt dessen gab es eine Vielzahl von Nadelbäumen. Obwohl der See natürlich toll war, fand ich den Wanderweg nicht so klasse. Irgendwie war das Grün etwas langweilig und der Weg war nicht so ganz eindeutig zu finden. Dauernd gab es Abzweigungen, die allerdings nicht ausgeschildert waren. Ich habe nichts desto trotz meinen Weg zum Rangatira Point gefunden (es ging die letzten dutzend Meter über Privatgrundstück der Reichen, die dort direkt ihre riesigen Häuser am Hang zu stehen haben). Endlich angekommen habe ich einige Kayaks entdeckt und meine Lust, hier selbst mal Kayak zu fahren, ist weiter gestiegen (das muss ich mit Marco unbedingt machen!).

Da ich bereits gegen 17 Uhr wieder bei Kim sein wollte, war meine Pause am Rangatira Point nicht allzu lang und ich habe mich auf den Rückweg gemacht. Diesmal bin ich zum letzten der drei Parkplätze gelaufen und durch Zufall und Glück ging mein Plan auf: Dort war tatsächlich ein Pärchen mit Camper, das mich zum ersten Parkplatz mitgenommen hat (das hat mir mindestens 30 Minuten Fußweg gespart!). Mit so viel Glück bin ich dann also pünktlich bei Kim angekommen und wir sind gemeinsam in den Spa Park gefahren. Das ist ein öffentlicher Park, in dem es heiße Quellen gibt, in die man sich einfach setzen kann. Der Park selbst könnte total schön sein, wenn die Stadt dort etwas mehr gestalten würde (diese Meinung teilte ich mit Kim, die als Jugendliche schon öfter hier war). So war es nett und das Wasser angenehm. Leider hatte ich eine etwas störende Begegnung mit einem Hund, der erst auf mich gesprungen ist als er versucht hat aus dem Wasser zu kommen (AUTSCH!) und der dann die Klamotten aller Badenden verdreckt und durcheinander geschmissen hat. Das Frauchen hat sich die ganze Zeit mit den Worten „Ich kann nichts dafür“ entschuldigt – und jeder dachte sich nur dass sie natürlich was dafür kann wenn sie mit zwei völlig durchdrehenden Hunden an eine Badestelle geht…

Nach dieser pöbeligen Frau und den nervigen Hunden (die natürlich auch die ganze Zeit gebellt haben) sind Kim und ich nochmal einkaufen gefahren und haben uns etwas Cider für den Abend geholt. Hatte ich schon erwähnt, dass der Cider hier total lecker ist – aber nicht nach Apfel schmeckt wie bei uns sondern in diversen Geschmacksrichtungen verfügbar ist? Schmeckt eher nach Sektschorle, die man bei uns so bekommt. Ich find es super. Und preislich ist es mit rund $4 pro halber Liter verkraftbar, wenn auch definitiv nicht günstig.

Nach unserem kleinen Einkauf sind wir dann wieder zu Kim gefahren und hatten sehr umfangreiche Gespräche mit ihrem Vater. Es ging um diverse politische und technische Themen (bei letzteren redete Kim eher nicht mit), spannend und unterhaltsam. Das Thema Gleichberechtigung, über das wir diskutiert haben, führe ich nun nicht weiter aus, das ist hier ja kein Politik-Blog sondern ein Reise-Blog. 🙂 Nur so viel sei gesagt: Es ist interessant, wie unterschiedlich Menschen dieses Thema bewerten können. Danach war der schöne Sommertag in Taupo dann aber auch vorbei und ich freute mich auf die Segeltour am nächsten Tag sowie den Ausflug zu… Ratet mal! Genau, einem weiteren Wasserfall! 🙂

Orakei Korako und die Reise nach Taupo

Hah! Der Titel klingt irgendwie wie ein Märchenbuchtitel, oder? 😀

Für meine freien Tage hatte ich mir vorgenommen, Taupo zu besuchen. Und wie immer hatte ich mir vorgenommen, frühzeitig zu starten. Und wie immer hat meine Faulheit gesiegt und ich bin alles andere als früh aufgebrochen. Genau genommen gegen 12:30 Uhr, Amy und Kids waren irgendwo unterwegs und so konnte ich mich still und heimlich davonstehlen. Was natürlich nicht nötig gewesen wäre, da ja öffentlich bekannt war, dass ich für die nächsten Tage in Taupo sein würde. Aber manchmal macht es auch einfach Spaß, sich davon zu schleichen. Auf dem Weg nach Taupo wollte ich das geothermische Gebiet Orakei Korako besuchen (es ist also leider kein Zauberername, auch wenn das so klingt), das auf einer kleinen Insel liegt. Und so fuhr ich mit „meinem“ kleinen Auto einige Dutzend Kilometer Richtung Süden.

Zum Wetter an diesem Tag kann man nur eines sagen: Die Kurze-Hosen-und-Kleider-Saison wurde nun offiziell eröffnet (leider hält sich das Wetter nicht dauerhaft). Strahlende Sonne erwartete mich und nach den kühlen Tagen der letzten Woche(n) war es nun schon fast zu warm. Ich habe zunächst noch eine Leggings unter der kurzen Hose angehabt, weil ich ja immer so fröstelig bin, aber in einer tagsüber-direkt-für-alle-sichtbar-Akition hab ich mich derer doch recht bald entledigt und das tolle Wetter genossen. Warum ich das hier so genau ausführe weiß ich auch nicht, irgendwie habe ich mich selbst damit amüsiert.

Nach meiner Ankunft in Orakei Korako ging es mit dem kleinen Privat-Wassertaxi auf die Insel. Das Übersetzen ging leider viel zu schnell, aber ich war ja nicht für eine Bootsfahrt hier sondern für die Insel. Dort habe ich rund zwei Stunden verbracht und mich des schönen Lebens erfreut. Wie immer war ich langsamer als alle anderen, hatte dabei aber bestimmt auch mehr Spaß als alle anderen. 😀 Alles Weitere zu Orakei Korako schaut ihr euch am besten in den Bildern und meinen wunderschön lustig-unterhaltsamen Bildunterschriften an.

Rund zwei Stunden später stand ich also wieder an der An- und Ablegestelle der Minifähre. Die Fahrt ging leider wieder viel zu schnell vorbei (ich hätte mich nicht beschwert, wenn er sich noch eine halbe Stunde mehr Zeit auf dem Wasser gelassen hätte statt der kurzen zwei Minuten). Es gab noch ein paar Aale im Wasser zu betrachten (waren die riesig!), aber dann setzte ich mich auch schon wieder ins brühend heiße Auto (hatte ich schon erwähnt, dass die Lüftung nicht so wirklich funktionierte und das Radio gar nicht?) und mit heruntergelassenen Fenstern ging es dann nach Taupo in die Nähe von Kim, bei der ich heute übernachten würde. Da ich noch eine knappe Stunde Zeit hatte, bis ich dort ankommen sollte (ich hatte mich zu 17 Uhr angekündigt), habe ich eine mini kleine Wanderung am See entlang gemacht, mich etwas an den Strand gesetzt und mich dabei gefreut, dass bei diesem tollen Wetter vor allem der Berg Tongariro (den ich noch mit Marco bewandern muss) und sein etwas größerer Bruder wunderbar zur Geltung kamen. Einige postkartentaugliche Fotos später machte ich mich dann auf den Weg zu Kim, die mich freundlich empfing.

Auf dem wunderschönen Balkon haben wir uns nett unterhalten und abends noch eine kleine gemeinsame Wanderung um den See (natürlich wieder nur ein Teil des Sees, auf dem Kartenausschnitt unten könnt ihr erahnen, wie groß der See tatsächlich ist) bis zu einer Stelle, an der eine heiße Quelle in den See mündete, unternommen. Zum Abendbrot gab es leckeren Auflauf mit in Knoblauch gebratenem grünem Spargel, den ich ziemlich lecker finde (vor allem da ich unseren weißen Spargel gar nicht mag). Danach ging es ins Bettchen. In den nächsten zwei Tagen und Beiträgen heißt es dann: Taupo erkunden und Entspannung pur genießen! Also lasst euch überraschen. Da ich nun wieder an einem Ort mit festem Internetzugang bin, werden die nächsten Beiträge vermutlich wieder etwas regelmäßiger erscheinen.

 

Hier befindet sich also mein „kleiner Zauberer“:

 

Und hier war meine Unterkunft bei Kim: