Sommer in Taupo

Der Sommer hatte sich am Sonntag bereits angekündigt und die Sonne strahlte auch am Montagmorgen weiterhin sommerlich. Mehr ging quasi nicht. Für den Vormittag habe ich mir eine Hot Stone Massage organisiert – man muss sich ja auch mal etwas gönnen. Und es war toll – ich würde es wieder tun. Nach einer sehr entspannenden Stunde (interessanterweise hatte ich danach Muskelkater) ging es gut gelaunt zum Info-Center (aber erst nach einem kleinen Zwischenstopp im Pak’n’Save, um ein Frühstück zu ergattern).

Nachdem ich im i-Site einen ersten Eindruck gewinnen konnte, was ich so unternehmen könnte und mal wieder massenweise Prospekte eingesammelt habe, habe ich mich auf eine Parkbank gesetzt und dort frühstückenderweise die Prospekte erforscht und Menschen beim Schachspielen beobachtet. Es gab dort nämlich ein riesig großes öffentliches Schachfeld. Anschließend bin ich etwas am Hafen herumgeschlendert (schonmal erkunden, wo am nächsten Tag mein Boot zu den Maori Rock Carvings ablegen würde) und habe ein süßes kleines Museum besucht, in dem man unter anderem einen alten Campervan (super niedlich eingerichtet) anschauen konnte aber auch eine Miniatur vom alten Holzfällerlager und eine super tolle Kunstgallerie von Schülern mit „Special Needs“, die wirklich äußerst entzückende Kunstwerke erschaffen haben (leider war das Fotografieren verboten). Ich war begeistert von diesem wirklich kleinen Museum.

Für den Tag hatte ich mir außerdem eine Wanderung von Acacia Bay zum Rangatira Point vorgenommen. Am Lake Taupo entlang sollte es fast bis zu den Rock Carvings gehen (diese sind allerdings nur auf dem Wasserweg zu sehen), die ich dann am nächsten Tag mit dem Segelboot besuchen wollte. Mit meinem Auto bin ich nachmittags zum ersten Parkplatz auf der Strecke gefahren und von dort aus los gewandert. Die Bäume waren hier eher nicht so dschungelig, statt dessen gab es eine Vielzahl von Nadelbäumen. Obwohl der See natürlich toll war, fand ich den Wanderweg nicht so klasse. Irgendwie war das Grün etwas langweilig und der Weg war nicht so ganz eindeutig zu finden. Dauernd gab es Abzweigungen, die allerdings nicht ausgeschildert waren. Ich habe nichts desto trotz meinen Weg zum Rangatira Point gefunden (es ging die letzten dutzend Meter über Privatgrundstück der Reichen, die dort direkt ihre riesigen Häuser am Hang zu stehen haben). Endlich angekommen habe ich einige Kayaks entdeckt und meine Lust, hier selbst mal Kayak zu fahren, ist weiter gestiegen (das muss ich mit Marco unbedingt machen!).

Da ich bereits gegen 17 Uhr wieder bei Kim sein wollte, war meine Pause am Rangatira Point nicht allzu lang und ich habe mich auf den Rückweg gemacht. Diesmal bin ich zum letzten der drei Parkplätze gelaufen und durch Zufall und Glück ging mein Plan auf: Dort war tatsächlich ein Pärchen mit Camper, das mich zum ersten Parkplatz mitgenommen hat (das hat mir mindestens 30 Minuten Fußweg gespart!). Mit so viel Glück bin ich dann also pünktlich bei Kim angekommen und wir sind gemeinsam in den Spa Park gefahren. Das ist ein öffentlicher Park, in dem es heiße Quellen gibt, in die man sich einfach setzen kann. Der Park selbst könnte total schön sein, wenn die Stadt dort etwas mehr gestalten würde (diese Meinung teilte ich mit Kim, die als Jugendliche schon öfter hier war). So war es nett und das Wasser angenehm. Leider hatte ich eine etwas störende Begegnung mit einem Hund, der erst auf mich gesprungen ist als er versucht hat aus dem Wasser zu kommen (AUTSCH!) und der dann die Klamotten aller Badenden verdreckt und durcheinander geschmissen hat. Das Frauchen hat sich die ganze Zeit mit den Worten „Ich kann nichts dafür“ entschuldigt – und jeder dachte sich nur dass sie natürlich was dafür kann wenn sie mit zwei völlig durchdrehenden Hunden an eine Badestelle geht…

Nach dieser pöbeligen Frau und den nervigen Hunden (die natürlich auch die ganze Zeit gebellt haben) sind Kim und ich nochmal einkaufen gefahren und haben uns etwas Cider für den Abend geholt. Hatte ich schon erwähnt, dass der Cider hier total lecker ist – aber nicht nach Apfel schmeckt wie bei uns sondern in diversen Geschmacksrichtungen verfügbar ist? Schmeckt eher nach Sektschorle, die man bei uns so bekommt. Ich find es super. Und preislich ist es mit rund $4 pro halber Liter verkraftbar, wenn auch definitiv nicht günstig.

Nach unserem kleinen Einkauf sind wir dann wieder zu Kim gefahren und hatten sehr umfangreiche Gespräche mit ihrem Vater. Es ging um diverse politische und technische Themen (bei letzteren redete Kim eher nicht mit), spannend und unterhaltsam. Das Thema Gleichberechtigung, über das wir diskutiert haben, führe ich nun nicht weiter aus, das ist hier ja kein Politik-Blog sondern ein Reise-Blog. 🙂 Nur so viel sei gesagt: Es ist interessant, wie unterschiedlich Menschen dieses Thema bewerten können. Danach war der schöne Sommertag in Taupo dann aber auch vorbei und ich freute mich auf die Segeltour am nächsten Tag sowie den Ausflug zu… Ratet mal! Genau, einem weiteren Wasserfall! 🙂

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